Am Sonntag, den 15. September hörte man in den frühen Morgenstunden Blasmusik über die Felder klingen.
Wallfahrer aus Veitshöchheim, dem Dürrbachtal, Thüngersheim und Güntersleben hatten sich schon sehr früh auf den Weg gemacht, um nach Retzbach zu „Maria im Grünen Tal“ zu wallfahren. In Veitshöchheim hatte sich eine Gruppe von 12 Wallfahrern bereits um 6.00 Uhr getroffen. Die Günterslebener Wallfahrer starteten um 7.30 Uhr an der Pfarrkirche „St. Maternus“. 39 Wallfahrer unterstützt von 15 Musikern machten sich, bei frischem Wind und kühlen Temperaturen, auf den Weg über die Höhen des Maintales hin zur Wallfahrtskirche in Retzbach. Der Weg führte am Friedhof und dem Neubaugebiet „An der Platte“ vorbei und ging vor dem Waldkindergarten in den Wald. Diese Strecke wollen wir auch in den nächsten Jahren beibehalten. Auf der Steinhöhe trafen die Günterslebener auf die Gruppe aus Veitshöchheim. An der Schutzhütte am „Michl“ kamen die Thüngersheimer unterstützt von Pfarrer Steigerwald dazu, die in diesem Jahr an die 40 Fußwallfahrer waren. Thema der diesjährigen Wallfahrt waren die drei Worte: „weit. anmutig. Beraterin“. Sie gehen zurück auf das Navigationssystem „what3words“. Programmierer haben die Welt in 3 mal 3 Meter große Quadrate eingeteilt und jeweils mit drei Worten bezeichnet. Zufälligerweise ist das Quadrat, das direkt vor dem Gnadenbild der Muttergottes in Retzbach steht, mit den drei Worten „weit. anmutig. Beraterin“ benannt. Diese drei Worte passen ja auch irgendwie auf Maria. „Weite“ hatte ihre Liebe zu Gott und den Menschen. „Anmutig“ sind die vielen Bildnisse und Figuren, die berühmte und weniger bekannte Künstler geschaffen haben. Eine geisterfüllte „Beraterin“ war Maria den Menschen in ihrer Zeit, den Dienern auf der Hochzeit zu Kanaan und den Aposteln nach dem Tod Jesu, so zeigen es zumindest viele Bilder des Pfingstwunders. Am Ziel angekommen feierten die Wallfahrer um 10.30 Uhr gemeinsam Gottesdienst. Festprediger an diesem Tag war Pfarrer Thomas Amrehn aus Unterspiesheim, er ging in seiner Predigt auf die vielen Umbrüche und Herausforderungen ein, die in dem Begriff „Zeitenwende“ zum Ausdruck kommen und die die Menschen immer wieder herausfordern. Auch in der Kirche gibt es solche Umbrüche, die die Menschen herausfordern und von manchem Abschied nehmen lassen. In eine solche Zeit passt das Bild von Maria als der weiten und anmutigen Beraterin. Nach dem Gottesdienst endete die Wallfahrt und die Wallfahrer fuhren in sellbstorganisierten Fahrgemeinschaften wieder nach Hause. Vielen Dank allen, die sich bei der Wallfahrt mit eingebracht haben: den Fahnenträgern, dem Lautsprecherträger Erich Weißenberger, dem Musikverein, der uns wieder wundervoll begleitet hat und wegen dem wir von anderen Wallfahrtsgruppen beneidet werden, und dem Lektor und Vorbeter Peter Emmerling.
Der Gottesdienst war gut besucht und es war schön in einem so großen Kreis gemeinsam Gottesdienst zu feiern. So schön es war, dass viele Wallfahrer zusammen gekommen sind, um so ärgerlicher war es, dass viele keinen Platz mehr beim Essen bekommen haben. Grund dafür waren organisatorische Unstimmigkeiten. Wir haben mit den Verantwortlichen in Retzbach gesprochen. Die Verantwortlichen in Pfarrei, dem Pfarr- und Wallfahrtsheim, sowie dem Förderverein möchten sich bei allen entschuldigen, die an diesem Tag keinen Platz im Pfarr- und Wallfahrtsheim und damit auch kein Mittagessen bekommen haben. Unsere Erfahrungen werden in die Reflexion und die Neuplanung der Wallfahrtstage für die kommenden Jahre aufgenommen.
Im kommenden Jahr wird unsere Wallfahrt wieder am dritten Wallfahrtswochenende stattfinden, so dass sich die Anzahl der Wallfahrer auch wieder anders verteilen wird. Die Organisatoren der Wallfahrt nach Retzbach in Güntersleben und Thüngersheim würden sich sehr freuen, wenn Sie sich nicht abschrecken lassen und auch im nächsten Jahr wieder mitgehen nach Retzbach zu „Maria im Grünen Tal“.
Den Wallfahrtsgottesdienst können Sie über folgenden Link noch einmal schauen: Wallfahrtsgottesdienst
Text: Ulrich Nottka, Gemeindereferent